Domplatz St. Pölten, Sommer 2023
Geführte Platzvisite

St. Pölten ist die jüngste Landeshauptstadt Österreichs. Als Ergebnis der Volksbefragung von 1986 führte die Übersiedlung von Landesregierung und -verwaltung samt den später geplanten Monumentalbauten zu einer Aufbruchstimmung, der jedoch eine lange Phase der Stagnation folgte. Die Altstadt und die neu errichteten Viertel an der Traisen woll(t)en nicht so recht zusammenwachsen.

ORTE vor Ort - Baustellenvisite

„Der Ursprung der heutigen Struktur des Promenadenringes liegt im Mittelalter. Dort wo er sich heute um die Altstadt legt, stand im 17. Jahrhundert die Stadtmauer mit ihrem Glacis als Freifläche vor der Stadtmauer. Sie bildeten die Grenze der Stadt und gaben somit den Rahmen für die Entwicklung im Inneren vor. Als die Mauer schließlich abgetragen wurde, entstand entlang des Glacis ein Ring um die Stadt, der zum Verweilen und Flanieren einlud. Große Baumalleen machten dem Namen ‚Promenadenring‘ alle Ehre. Heute soll genau dieser Charakter wieder hergestellt werden. Durch seine Weiterentwicklung weg von einem Verkehrsraum in erster Linie, hin zu einem klimafitten Verweil- und Flanierraum, soll das, was schonmal war, wieder in den Vordergrund gerückt werden.“ *)

Stationenrätsel

Rasanter Klimawandel, steigende Preise, sinkende Einkommen, verwaisende Ortszentren, Ressourcenverschwendung, versiegelte Böden, steigende PKW-Nutzung …. Die Zahl der Krisen, in denen wir uns befinden ist hart und überfordernd. In Ignoranz oder Schockstarre zu verfallen ist allerdings auch keine Lösung. Also fast forward: Wie kommen wir da wieder raus?

Präsentation Schul-Wettbewerb und Preisverleihung

Der Mensch war schon immer aktiver Gestalter seiner Umwelt. Mit fortschreitenden Fähigkeiten stiegen auch Bedürfnisse und Ansprüche. Nicht zuletzt seit der industriellen Revolution haben wir Wachstum und Fortschritt zu den obersten Zielen erklärt, die uns auch viel Komfort und Sicherheit gebracht haben. Doch unendliches Wachstum ist nicht möglich. Wir sind bereits an die Grenzen gelangt und müssen dringend das Ruder umdrehen, denn so geht es nicht weiter. Oder geht’s doch noch?

ORTE vor Ort – Bauvisite

Die Häuser liegen im Zentrum von Guntramsdorf. In einem städtebaulich heterogenen Umfeld verbinden sie bestehende mit neuer Architektur. X42 Architektur hat die Wohntypologie „Reihenhaus“ für diesen speziellen Ort neu interpretiert: Der bestehende Gebäudeteil der ehemaligen Schuhleistenfabrik an der Hauptstraße wurde umgebaut und erweitert. Im hinteren Teil des Nord-Süd gestreckten Grundstücks haben die PlanerInnen sieben Stadthäuser mit jeweils einem eigenen, vorgelagerten Garten auf einem offenen Garagendeck in einer Zeilenstruktur angeordnet. Die Aufenthaltsräume im Erdgeschoss orientieren sich zu diesen introvertierten Gärten hin.

ORTE vor Ort – Bauvisite

Biennale Urbana (BUrb) ist ein italienisches Kollektiv bestehend aus Andrea Curtoni, Andrea DeLorenzo und Guilia Mazzorin, das seit 2022 gemeinsam die Abteilung raum&designstrategien an der Kunstuniversität Linz leitet. 2023 wurde BUrb beauftragt, das Festivalzentrum der Tangente zu gestalten. BUrb ist inspiriert von der Documenta Urbana, einem Projekt, das Lucius und Annemarie Burckhardt zwischen 1980 und 1982 in Kassel realisierten, um die Wiederbelebung verlassener und ungenutzter Räume in der Stadt durch die Verbindung von künstlerischer Produktion mit den realen Bedürfnissen des städtischen Kontexts zu erproben, - in einer Verflechtung von Kunst, Architektur und Urbanismus.

ORTE vor Ort - Bauvisite

Westlich des Schlosses Leiben erhebt sich auf einer Anhöhe ein wuchtiger Batterieturm aus dem frühen 15. Jahrhundert, als Gesamtanlage errichtet am südlichen Rand des Böhmischen Massivs, im niederösterreichischen Waldviertel mit seinen prägnanten Granit- und Gneisvorkommen gelegen. Der heute im Privatbesitz stehende Turm wurde in den 70er Jahren in eine mehrgeschossige Wohnung umgebaut und durch einen Anbau und neuer Eingangsrampe mit Garage, Nebenräumen und einer darüber liegenden Terrasse ergänzt.

ORTE vor Ort – Bauvisite

Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und ganzheitliche Gebäudekonzepte sind wesentliche Säulen in Juri Troys Planungsarbeit. Schon 2010 hat der Vorarlberger das erste CO²-neutrale Einfamilienhaus Österreichs realisiert und dafür nationale und internationale Auszeichnungen erhalten. Im Oktober 2023 hat Juri Troy die Stiftungsprofessur für Entwerfen und Holzbau im urbanen Raum an der TU Wien angetreten. ORTE freut sich, eines seiner neuen Projekte in Niederösterreich vorstellen zu dürfen.

Vortrag und Diskussion

Immer mehr Menschen ziehen in die Städte. Immer mehr Wildtiere wollen das auch. Doch fehlt es ihnen an Nistmöglichkeiten für Gebäudebrüter, wie Mauersegler und Schwalben es sind und an Rückzugsmöglichkeiten für die vom Aussterben bedrohten Fledermäuse, um nur zwei Vertreter der zahlreichen Tierarten zu nennen, die den Siedlungsraum für das (Über)leben benötigen.

ORTE vor Ort – Bauvisite

2017 gründeten Jakob und Verena Anger das Projekt GeWoZu (Gemeinschaftlich Wohnen – die Zukunft), um mit Gleichgesinnten ihre Vision umzusetzen. Dazu brauchte es Baugrund, einen Architekten, ein Finanzierungsmodell und Menschen mit unerschütterlichem Glauben an die Sache, Einsatzbereitschaft und Durchhaltevermögen.

Exkursion

Eine Exkursion durch das süd-östliche Niederösterreich möchte wiederbelebte Areale wie Bauten vorstellen und Einblick in alte Industriegebiete geben, wo vorbildliche Nachnutzung bereits entstanden ist. So bietet die Reise Einblick in das 30 Hektar große Areal der Berndorf AG, die unterschiedliche Produktionsstätten beheimatet. Den Schwerpunkt bildet Metallverarbeitung & Technologie an einem Standort, der bereits 180 Jahre alt ist.

ORTE vor Ort – Bauvisite

Anja Mönkemöller und Burkard Kreppel haben wieder einmal bewiesen, dass sie es meisterlich verstehen, mit wenigen, aber wirkungsvollen baulichen Eingriffen und der rechten Farb- wie Materialwahl einem alten Gebäude neue Räume und eine gediegene Leichtigkeit zu schenken.

Vortrag und Diskussion von und mit Stefan Schlicht (D), Schlicht Lamprecht Kern Architektur Stadtplanung

„Jenseits der Metropolen braucht es mehr Mut und Weitsicht bei den Entscheidungsträgern, mehr Verständnis für die regionale Baukultur bei den Bürgern, mehr Leidenschaft und Engagement bei den Planern. Schlussendlich viel mehr Verantwortung gegenüber dem Bestand, bei allen“, Stefan Schlicht.