EIN FILMABEND VOR DEN ARCHITEKTURTAGEN
MITTWOCH, 14. MAI, 18.00 UHR
KIZ Kino im Augarten
Friedrichstraße 24, 8010 Graz
18.00 Uhr: Kurzfilmprogramm mit Filmgespräch
„Türvierzehn – reading in absence“, Ricarda Denzer, A 2001, 13 min
„Living Megastructures“, Sabine Bitter und Helmut Weber, VEN/A 2003/04, 25 min
„a room with a view in the financial district“, Carola Dertnig, A/USA 2001/02, 5 min
„fenster / drei Sätze“, Martin Bruch, A 2006, 12 min
19.30 Uhr: „Pessac – Leben im Labor“
Ein Film von Claudia Trinker und Julia Zöller, A 2004, 52 min.
Für Le Corbusier war die Siedlung „Pessac“ die erste Gelegenheit, Architektur
für ganz normale Menschen zu entwerfen. Von Henry Frugès, dem er ein Privathaus
gebaut hatte, bekam Le Corbusier im Anschluss den Auftrag, in der Nähe
von Bordeaux eine Siedlung für die Arbeiter seiner Zucker-Fabrik zu errichten.
Die zwischen 1925 und 1929 entstandenen einundfünfzig Häuser werden noch
heute bewohnt. Mit mehr oder weniger großem Respekt vor dem berühmten
Architekten. (Oliver Elser)
Im Anschluss Filmgespräch, danach Buffet.
22.00 Uhr: Wiederholung des Filmprogramms
DETAILINFORMATIONEN ZUM FILMPROGRAMM
Türvierzehn - reading in absence
Ricarda Denzer, 2001 , 13 min
Eine leergeräumte Wohnung. Wer mag hier gelebt haben? Die Antwort darauf versuchen sechs Personen zu finden, deren Phantasien und Vorstellungen als Tonspur über den Aufnahmen der leeren Räume liegen.
Living Megastructures
Sabine Bitter, Helmut Weber, 2003 - 2004 , 25 min
Panoramafahrten durch die Wohngegend von 23 de Enero in Caracas, Venezuela, umkreisen die Gespräche der BewohnerInnen, ArchitektInnen und AktivistInnen, die nach den Möglichkeiten und Grenzen von Aneignungsprozessen sowohl von Architektur als auch von politischen Strukturen fragen: Wie wurden Wohnraum und Stadt in den 1950ern modernistisch geplant und hergestellt? Wie wurden Teile dieser "Megastructures" in Besitz genommen? Und wie wird durch diese Aneignung das Leben hier bis heute beeinflusst? Welches Potenzial stellt die neue Verfassung für die Wiederaneignung von städtischem Terrain und Wohnraum bereit?
a room with a view in the financial district
Carola Dertnig, 2003 , 5 min
Die Bilder der Arbeit entstanden im Juni 2001 und erzählt von einem mehrmonatigen Aufenthalt der Künstlerin im World Trade Center (New York). Eingeladen, während eines artist-in-residence-Programms ein leerstehendes Stockwerk gemeinsam mit anderen KünstlerInnen als Großraumatelier zu nutzen, entdeckte Carola Dertnig auf ihren Streifzügen in den Türmen eine Vielzahl leerstehender Räume.
fenster / drei sätze
Martin Bruch, 2006 , 12 min
Andere Leute lehnen sich beim Fenster hinaus und sehen in den Hof hinunter. Ich sitze vor dem Fenster und schaue über das Parapet ....
Sitzort: Küchenfenster mit Blick über Scheupark, Wien 5, Hof der Margaretenstrasse 108.
Der Film handelt von der Sehnsucht aufzustehen, sich über die Brüstung zu beugen oder auf einen imaginären Balkon zu rollen um das Geschehen im Hof zu beobachten. Seit 10 Jahren bewohne ich diese Wohnung in der Margaretenstraße im 4.Stock, vorsorglich rollstuhlgerecht geplant und eingerichtet, aber selten daheim. Gedanken über den wunderbaren Ausblick über/in den Hof machte ich mir wenige, bis zu meiner Pensionierung, die, zeitgleich mit der Fertigstellung des Films „handbikemovie", meinen Alltag veränderte.
Nun genoss ich den Blick täglich.
Die wechselnden Wetterlagen, die kreischenden, lachenden, spielenden Kinder, die strengen Stimmen der Kinderbetreuerinnen, die Jugendlichen, fußballdröhnend gegen den Stahlgitterzaun, der Park, hörbar aber für mich inzwischen im Rollstuhl uneinsichtig.
Der Blick ist durch das Parapet eingeschränkt. (Martin Bruch)
„Filmreihe Architektur“ ist eine Veranstaltung der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Steiermark und Kärnten in Kooperation mit der Diagonale, Festival des österreichischen Films. Kuratierung: Lotte Schreiber.
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