Eine alte Stadt auf neuen Wegen
In kaum einer Stadt Österreichs ist der Konflikt um Alt und Neu so präsent wie in Salzburg: Touristenmetropole mit Welterbe-Status, der befürchtete Ausverkauf an Spekulanten und die Interessen der Bürger nach einem leistbaren Lebensraum prallen mitunter heftig aufeinander.
Und zwischen diesen Polen bewegt sich die Architektur als Vermittlerin, als jene Disziplin, die Traditionen bewahrt und gleichzeitig das Neue erschafft. In Salzburg präsentieren die Architekturtage in offenen Häusern und geführten Touren konkrete Beispiele für dieses gesellschaftlich so bedeutende Themenfeld.
Offenes Altstadthaus
Im Zentrum steht dabei das prominente Gebäude Rathausplatz 4. Der jahrhundertealte Gebäudekomplex ist Ausgangspunkt für Führungen und Stadtspaziergänge. Dort richtet die freie Theatergruppe „ohnetitel“ augenzwinkernd ein „Amt für ALTstadtbeschwerden“ ein, SchülerInnen stellen das Projekt „Aus ALT mach NEU“ vor und eine Ausstellung von Innsbrucker StudentInnen zeigt gelungene Beispiele für „Bauen im Bestand“.
Temporäre Projekte
Mit gleich zwei temporären Projekten verwandeln die Architekturtage den öffentlichen Raum: In „undefined water“ schaffen SchülerInnen des WRG gestaltete Erlebniszonen an der Salzach. Sie reflektieren die flussräumlich neue Situation, die durch den Bau des Kraftwerks „Sohlstufe“ entstand.
Mit der Installation „Franziska, lass mich schweben“ entsteht am Residenzplatz mittels vorgefertigter modularer Elemente eine Bühne für Musik- und Tanzveranstaltungen, spontane Performances und Diskussionen.
Architekturbüros als Kulturträger
Einen besonderen Stellenwert genießen die offenen Ateliers. Sie präsentieren sich nicht als Produktionsstätten von Architektur, sondern als Orte für Kultur. Details zum umfangreichen Veranstaltungsprogramm finden sie bei den Offenen Ateliers!
Programm auch am Land
Wenngleich sich die Aktivitäten in der Stadt Salzburg konzentrieren, so gibt es doch einige besuchenswerte Außenstellen.
So wird in Tamsweg das Projekt der Neuen Mittelschule vorgestellt und die Besichtigung der sanierten Wallfahrtskirche St. Leonhard bietet die einzigartige Gelegenheit dieses Juwel der Gotik zu besuchen.
In Thalgau wird – zünftig und diskursiv zugleich – Simon Speigner sein Atelier für ein Bürgermeisterfrühstück öffnen.
In Saalfelden wird die von der Initiative Architektur im Jahr 2013 kuratierte und sehr erfolgreiche Ausstellung "Architektinnen in Salzburg" gezeigt.
Das Programm in Salzburg