Wien | Bratislava: Fokus Kagraner Spange: Bauplatz 3 - Sne Veselinovic
Kategorie | Offene Gebäude |
Datum | Sa 2. Jun 2012 |
Beginn | 11:00 |
Ende | 13:00 |
Treffpunkt | 11:00, 11:30, 12:00, 12:30 Adresse: 1220 Wien, Doningasse 16 (siehe Karte) |
Die Bevölkerung Wiens wächst, und es werden tausende neue Wohnungen benötigt. Gerade wegen dieses hohen Produktionsdruckes sind Fragen nach den Zielen und Visionen virulent – neue Stadtquartiere wie die „Kagraner Spange“ werden die Lebensqualität in Wien und das Gesicht der Stadt nachhaltig beeinflussen.
Ausgehend vom Treffpunkt starten im 30-Minuten-Takt Führungen mit den ArchitektInnen der einzelnen Wohnbauten.
Kagraner Spange - LGV, Bauplatz 3, 2011
Architektur: Sne Veselinovic
BAUHERREN
-MIGRA
Gemeinnützige Bau- und Siedlungsgesellschaft
A-1030 Wien, Würtzlerstrasse 15
-ÖVW
Österreichisches Volkswohnungswerk Gemeinnützige Ges.m.b.H
A-1160, Huttengasse 20-24
Projektmanagement:
-ARWAG Bauträger G.m.b.H
A-1030 Wien, Würtzlerstrasse 15
Das städtebauliche Leitprojekt wurde hinsichtlich Baukörperausformung und vielfältige Nutzungsarten vollinhaltlich übernommen.
Baukörper
Der langgezogene und im Bereich der U-Bahnstation signifikant auskragende Riegel – „die Spange“ - wird durch drei vor gelagerte Stadthäuser klar gegliedert, die durch verglaste Lärmschutzwände miteinander verbunden sind.
Die Höhendifferenzierung im Längsverlauf der Silhouette steht auch im Bezug zur dahinterliegenden Wohnbebauung, die Absenkung des Mittelteils betont die Lage der zentralen Funktionen wie Kindergarten, Durchwegung, Raumbildung etc.
Damit fügen sich die einzelnen Teile sowohl zu einem großzügigen Ganzen, sind aber auch als Einzelelemente wahrzunehmen und als Objekte mit akzentuiertem Eigenleben identifizierbar.
Durch die Materialität, verputzte Lochfassade im Riegel mit transparentem zweigeschossigem Basisbauwerk und die Punkthäuser samt Glasschallschutzwänden, wird die Ablesbarkeit noch betont.
Erschließung
Das signifikante, vorragende Kopfgebäude an der U-Bahnstation bildet einen attraktiven Platz als Stadtfoyer für das gesamte Gebiet und zur Passage zwischen den Punkthäusern und dem Riegel hin.
An diesem Platz sind sowohl die Geschäftszonen (lokale Versorger im Erdgeschoß) als auch der Erschließungskern der drei Geschoße mit Praxisräumen im ersten Punkthaus und der Wohnheimapartments mit 75 Einheiten im Riegel angelagert.
Von dort gelangt man durch die Passage zu den lokalen Versorgern im Erdgeschoß der Punkthäuser 2 und 3 und zu den dort situierten Stiegenhäusern der Wohnheimapartments. Gegenüber befinden sich die zwei Erschließungskerne der Wohnungen mit den zwei Zugängen des Kindergartens.
Die Zwischenhöfe 1 und 2 zur Wagramer Straße nutzen die abschottende Wirkung der Verglasungen, beispielsweise als Garten mit angeschlossenem Cafe.
Die durchgängige Passage stellt spannende Raumzusammenhänge her, Höfe und Zwischenbereiche werden so untereinander verbunden und sind vielfältig nutzbar. Die dreidimensionale Erschließung in der Passage wird durch die drei Verbindungsbrücken zwischen Riegel und Punkthäusern ab dem 1. Stock erlebbar.
Die Frequenz und überörtliche Bedeutung der Durchgangsverbindung an der Rückseite der Spange ist geringer, damit ist für den Kindergarten und für die anschließenden Patio-und Punkthäuser auf Baufeld 2 wiederum mehr Ruhe und Intimität gegeben.
Funktionen
Die verschiedenen Funktionen sind räumlich klar erschlossen und in der Vertikalität übereinandergelagert.
Lokale Versorger:
Die gesamte Erdgeschoßzone der drei Punkthäuser zwischen Passage und Wagramer Straße dient der lokalen Versorgung.
Praxisräume:
Im ersten Punkthaus zwischen Platz, Passage und Wagramer Straße gelegen sind im 1., 2. und 3. Obergeschoß Büro-Praxisräume situiert.
Wohnheimapartments:
Im zweiten und dritten Punkthaus, zwischen den abgeschotteten Innenhöfen, befinden sich im 1., 2. und 3. Obergeschoß 38 Wohnheimapartments mit Gemeinschaftsräumen und Terrassen. Ein Teil der Wohnheimapartments ist zu den ruhigen Innenhöfen hin positioniert, bei den zur Wagramer Straße hin orientierten sind Veranden als Pufferräume vorgelagert. Die barrierefreien Zugänge erfolgen über Brücken zu den Wohnungsstiegenhäusern.
In der Auskragung des Riegels ist über ein eigenes Stiegenhaus die Mehrzahl der Wohnheimapartments (73 Einheiten) mit Gemeinschaftsräumen erschlossen.
Die Wohnheimapartments weisen Größen von 25m² bis 45 m² auf, um den verschiedenen Anforderungsprofilen gerecht zu werden.
Eine Gemeinschaftsterrasse als Erholungsraum befindet sich im abgesenkten Teil der Spange.
Die Situierung der Wohnheimapartments ist bewusst in den städtischeren Baukörperelementen erfolgt.
Kindergarten:
Der Kindergarten ist im Erd- und Obergeschoss im Basiskörper des Riegels positioniert. Die separaten Eingänge des Kindergartens und des Hortes erfolgen über die ostseitige Passage. Die beiden Kinderkrippenräume und die drei Kindergartengruppen sind im Erdgeschoss mit direktem Zugang zu einem anliegenden Gartenbereich samt Terrasse am inneren Durchweg gelegen. Die Räume der drei Hortgruppen, wie auch der Mehrzweckraum im ersten Obergeschoss sind über das interne Stiegenhausfoyer mit der Freifläche verbunden.
Wohnungen:
Grundsätzlich sind alle 49 Wohnungen (44 geförderte Mietwohnungen und 5 freifinanzierte) mit Loggien oder Terrassen im Riegel nach Westen orientiert, um eine optimale Wohnqualität zu erzielen. Bei den durchgesteckten Wohnungstypen ergibt sich damit eine Ost - West Orientierung.
Die Typenauswahl reicht von B, C und D Geschoßwohnungen bis hin zu C und D Maisonettewohnungen.
Die 5 freifinanzierten Wohnungen des Dachgeschosses ergeben vielfältige, attraktive zusätzliche Sondertypen mit großzügigen Terrassenflächen.
ÖGFA - Österreichische Gesellschaft für Architektur
Liechtensteinstraße 46a/2/5
T: +43.1.319.77.15 • F: +43.1.319.77.15-9 architekturtage@oegfa.at • www.oegfa.at
Kuratierung: Felicitas Konecny, Dr. Iris Meder
Projektleitung: Arch. DI Susanne Veit
Organisation: Mag. Andrea Heider