Wien | Bratislava: Architekturtage in Bratislava

Architekturtage 2014 Bratislava _ Alt jetzt Neu

Ein Architekturwerk macht während seines Daseins mehrere Entwicklungsphasen und Änderungen durch. Es reift im Lauf der Zeit, entweder zum eigenen Untergang, zur Restaurierung, oft auch zur Neunutzung – je nach Stellung der Eigentümer zur Erhaltung. Die Architekturtage 2014 gehen genau das Thema der Sanierung von historischen Objekten an.
Nicht nur die jüngst erfolgte Sanierung der ausgewählten Werke ist ihr gemeinsamer Nenner. Alle Gebäude hat, wenn auch auf unterschiedliche Art, die realsozialistische Periode (1948–1989) geprägt. Entweder wurden die Objekte ihren Privateigentümern enteignet oder sie waren bedroht von Ignoranz, fachlicher Inkompetenz oder Insolvenz ihrer Verwalter und/oder Eigentümer – in der Regel staatliche Institutionen. Die heutigen Zeiten bringen neue Möglichkeiten mit sich, die von den Interessen neuer Privateigentümer, dem Bedarf an neuer Nutzung, einem fast unbegrenzten Angebot an Baumaterialien und Technologien am Markt und einer Offenheit unkonventionellen individuellen Zugängen gegenüber ausgehen. Diese Möglichkeiten bringen jedoch gleichzeitig auch Risiken mit sich, die einen Authentizitäts- und Charakterverlust der Objekte und ihre Auslieferung einm willkürlichen Umgang gegenüber darstellen.
Bei der Auswahl der Werke wurde versucht, verschiedene Bauaufgaben zu berücksichtigen – von Einfamilienhäusern (Haus Růžička) über den traditionellen Konzertsaal Reduta bis zu Beispielen aus dem Bereich der modernen Bratislavaer Industrie (Wasserturm, Fabrik Istrochem). Das Erbe der jüdischen Kultur des modernen Bratislava repräsentieren die Synagoge mit Museum mit einer Ausstellung zur Jüdischen Gemeinde und die Zeremonienhalle des orthodoxen jüdischen Friedhofs. Die ausgewählten Werke zeigen die ganze Breite der Skala verschiedener kreativer Zugänge – selbstbewusste Interventionen der Architekten sowie tiefen Respekt dem ursprünglichen Werk gegenüber.

Die Architekturtage werden am Donnerstag, dem 15. Mai 2014 um 17.00 Uhr im Ausstellungsraum des Instituts für Bauwesen und Architektur an der Slowakischen Akademie der Wissenschaften (ÚSTARCH SAV), Dúbravská cesta 9, in Bratislava mit der Vernissage der Ausstellung Monitoring der Moderne eröffnet. Die Ausstellung ist der kritischen Reflexion der gegenwärtigen Praxis im Bereich Denkmalpflege und -schutz moderner Architektur in der Slowakei gewidmet. Acht Beispiele herausragender Werke der slowakischen Moderne zeigen eine gegenwärtige gelungene Praxis, aber auch Fehler und Verluste bei Schutz und Erneuerung des kulturellen Erbes. Das Konzept der Ausstellung geht von gemeinsamen Forschungsprojekten der Abteilung für Architektur (oA – Oddelenie architektúry) am ÚSTARCH SAV, dem Amt für Denkmalschutz der Slowakei, und dem Institut für Restaurierung der Hochschule für Angewandte Kunst in Bratislava (VŠVU) aus. In der Ausstellung werden einzigartige Bilddokumente ebenso zu sehen sein wie authentische „Fragmente“ von Werken wie der neologischen Synagoge in Žilina von Peter Behrens oder der Slowakischen Nationalgalerie von Vladimír Dedeček. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung findet eine Podiumsdiskussion statt, an der eingeladene Architekten und Forscher aus dem Bereich moderner Architektursanierung dieses Thema und Beispiele aus der Praxis vorstellen werden.

Ausstellungsdauer: 16. Mai – 30. Juni 2014

Ort: Ausstellungsraum oA, ÚSTARCH SAV, Dúbravská cesta 9, Bratislava

Für das Programm der Architekturtage in Bratislava ist wegen der begrenzten TeilnehmerInnenzahl eine Anmeldung nötig. Es wird in slowakischer Sprache geführt. Englischsprachiges Material wird für nicht-slowakischsprachige Gäste zur Verfügung gestellt.

Nähere Informationen und Updates unter www.ustarch.sav.sk

Kuratierung: Katarína Andrášiová, Katarína Haberlandová,
Henrieta Moravčíková, Laura Pastoreková, Peter Szalay, Maria Topolčanská
Nähere Informationen und Anmeldung: Peter Szalay,
T: +421-2-593 09 233, peter.szalay@savba.sk

In Kooperation mit dem Institut für Bauwesen und Architektur der Slowakischen Akademie der Wissenschaften, Bratislava